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Artikel vom 22.05.2012
FNP Taunuszeitung, Lokales Hochtaunus
Grävenwiesbacher Heizungsbauer experimentiert mit der ersten Pappelplantage im Taunus
Ökologisches Heizen mit alternativen Möglichkeiten ist gefragt. Und ein Grävenwiesbacher Heizungsbauer kam jetzt auf eine ganz pfiffige Idee.
Eigentlich baut Holger Schlott Heizungen. Doch als Sohn eines Landwirts trägt er im Herzen auch die Liebe zur Landwirtschaft. Und da es in Grävenwiesbach noch brachliegende Äcker seines Vaters gibt, reifte in dem innovativen Geschäftsmann eine Idee: Er wollte Holzhackschnitzel anbauen. Nein, natürlich nicht im Endzustand, sondern in der Rohform – als Bäume. Daraus werden dann kleine Holzstückchen, die zum Heizen verbrannt werden können. Noch sind es eher kleine Triebe, die Holger Schlott mit Hilfe einer Maschine auf einer Fläche von fast zwei Hektar in die Erde setzte. 8500 Pflanzen fanden auf dem Feld Platz.
"Es handelt sich um Schwarzpappeln, die nach der Ernte zu Holzhackschnitzeln verarbeitet werden", erklärte er die in der Region einmalige Aktion. Bisher habe im Taunus keiner eine Baum-Plantage für spätere Heizzwecke angelegt, sagt er stolz.
In nur wenigen Wochen würden die Stecklinge schon aus dem Boden herausragen, sagt er und hofft vor allem darauf, dass die Setzlinge angehen. Die Wetterverhältnisse seien gerade ideal, etwas feucht und "hoffentlich jetzt auch wärmer", erklärt Holger Schlott. In einem Jahr, so sein Plan, hätten die Pappeln dann die stattliche Höhe von rund drei Metern erreicht. Doch er will drei Jahre warten und dann einen Teil des Feldes ernten. "Bis dahin sind die Pappeln schon acht Meter hoch."
Geerntet bedeutet dabei gleichzeitig auch geschreddert. Das sei nämlich ein weiterer Vorteil. Das Holz lasse sich beim Ernten schreddern und sei somit ohne weitere Arbeitsvorgänge zu Holzhackschnitzeln geworden. Danach müssen die Holzstücke trocknen. Weil Holger Schlott das so ökologisch wie möglich gestalten will, häuft er das geerntete Holz auf einen großen Haufen und lässt sie das Trocknen erledigen.
"Wenn ich das gesamte Feld abernte, reichen die Hackschnitzel, um ein Mehrfamilienhaus ein Jahr lang zu beheizen", sagt er. Im Vergleich zu Heizöl kämen sie in etwa 10 000 Litern gleich. Und er rechnet weiter. Die Kilowattstunde Öl koste derzeit rund 9 Cent. Die Holzhackschnitzel schlügen aber pro Kilowattstunde nur mit 3 Cent zu Buche.
Für Holger Schlott ist das Ganze ein Experiment. Viel investieren musste er nicht, wie er berichtete. Die Stilllegungsfläche lag sowieso brach und gelte jetzt trotz der auf ihr angelegten Plantage immer noch als solche. Das Unkraut auf dem Feld musste weg, und vorbeugend habe er ein Herbizid aufgetragen. Mit einer Maschine wurden dann die Stecklinge in den Boden gebracht. "In etwa zehn Wochen wird in einem Familieneinsatz das nachwachsende Unkraut herausgezogen, das war’s", sagt der neue Holzhackschnitzel-Anbauer. Übrigens wird sein Projekt von einem Forschungsinstitut unterstützt. Schlott hofft, dass die umliegenden Landwirte auf sein Modell aufmerksam werden und ebenfalls Schwarzpappeln anbauen.
Überhaupt wünscht er sich, dass er mit seiner Pappelplantage, wenn sie erst so richtig zu sehen ist, Aufsehen erregt und damit vielen Menschen einen Anstoß zum Umdenken geben kann. Denn eines ist für Holger Schlott klar: Mit der Natur muss man sorgsam umgehen. Und das zeigt sich für ihn auch beim Heizen.
msc (msc)
Artikel vom 22. Mai 2012
Quelle: FNP Taunuszeitung
Usinger Anzeiger vom 26.06.2009 / Lokales
WEHRHEIM (oh). Die Sommersonne hat nicht nur Wehrheim im Griff - aber dort heizt die Sonne seit gestern das kühle Nass im Wehrheimer Ludwig-Bender-Bad auf gar nicht nicht mehr so kühle 22 Grad. Sollte das Sommerwetter anhalten, kann sich Bürgermeister Gregor Sommer bald über 24 Grad Wassertemperatur freuen - und nicht nur er.
Bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad Lufttemperatur war das Bender-Bad gestern recht gut besucht. "Ein super Badewettertag für die Einweihung", fand der gut gelaunte Rathauschef und hofft mit den anderen Gemeindevertretern auf anhaltendes Sonnensommerwetter, denn "die Tage bis heute waren ja eher bescheiden". Zusammen mit Bauamtsleiter Jürgen Etzel, dem Amtsleiter für Wirtschaft, Soziales, Jugend, Sport, Kultur und Umwelt, Jürgen Schneider, Roswitha Hofländer vom Sozialausschuss, Schwimmmeister Ralf Pauly und Holger Schlott vom Usinger Wärmedienst nahm er offiziell die neue Solaranlage in Betrieb, die seit gestern das Bad mit warmem Wasser versorgt.
"Heute Morgen haben wir mit 18 Grad Wassertemperatur im Hauptbecken angefangen, jetzt sind es 22" , freut sich Pauly und Sommer lobt unter dem blauen Himmel Bauamtsleiter Etzel für dessen Einsatz bei der Realisierung der Anlage.
"In Rekordzeit" sei die flache schwarze Solaranlage, die nun einen Teil der Liegewiese beansprucht, gebaut worden. "In fünf Tagen", präzisiert Etzel, der die Gesamtkosten der Anlage auf rund 50 000 Euro taxiert. Geld, das gut angelegt ist, findet Sommer, denn das Schwimmbad verursache "enorme laufende Kosten". Mit einer höheren Wassertemperatur schaffe die Gemeinde mehr Einnahmen.
Die neue Beckenheizung funktioniert ohne Pumpe und ohne zusätzlich Energie, wie Holger Schlott erklärte, dessen Unternehmen die Anlage gebaut hat. Das Wasser fließt in einem Kreislaufsystem vom Becken durch die flachen schwarzen Kunststoffpaneelen, wird erwärmt und fließt wieder ins Becken zurück. "Wir haben eine Differenz zwischen Vor- und Rücklauf von plus sechs Grad", erklärt Pauly.
Nun hoffen alle, dass die neue Anlage - "ein Meilenstein in der Geschichte des Bades", wie Sommer erklärte - nicht nur viel warmes Wasser, sondern auch viele weitere Badegäste ins Schwimmbad zieht.
Und wenn das Wetter anhält, können die Badegäste Anfang der Woche vielleicht schon durch 24 Grad warmes Badewasser pflügen. "Wir haben jetzt das wärmste Freibad im Usinger Land", sagt der Bürgermeister und die zahlreichen Badenden im Becken scheinen ihm Recht zu geben.